Gutachten über Anforderungen an die Setzung einer Signifikanzschwelle für die Anwendung der Probabilistik für den Rotmilan
Auftraggeber:in : Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV)
Auftragnehmer:in : Bosch & Partner GmbH
Bearbeitungszeitraum : Januar bis Mai 2025
Im Zuge der Genehmigung von Windenergieanlagen (WEA) ist zu prüfen, ob das Tötungsverbot für Exemplare kollisionsgefährdeter Brutvogelarten im Umfeld ihrer Brutplätze durch den Betrieb von Windenergieanlagen signifikant erhöht ist. In diesem Zusammenhang hat sich die Bundesregierung dafür ausgesprochen, die probabilistische Methode zur Berechnung der Kollisionswahrscheinlichkeit von Brutvögeln bei WEA an Land als weitere Methode (neben der HPA sowie der RNA) in Genehmigungsverfahren einzuführen. Die Methode soll zunächst für den Rotmilan eingeführt werden. Für die Methode wurde das sogenannte Raumnutzungs-Kollisionsrisikomodell (RKR-Modell) entwickelt, welches die Raumnutzung des Rotmilans prognostiziert und die Kollisionswahrscheinlichkeit als Basis für die Prüfung berechnet.
Um zu beantworten, ob durch eine beantragte Windenergieanlage von einer signifikanten Erhöhung des Tötungs- und Verletzungsrisikos auszugehen ist, ist jedoch die Herleitung und Setzung eines, zur probabilistischen Methode passenden, Signifikanzschwellenwertes erforderlich. Dieser Wert soll festlegen, ab wann durch ein Windenergievorhaben bzw. eine Windenergieanlage eine signifikante Erhöhung des Tötungs- und Verletzungsrisikos für einen im Bereich der Anlage ansässigen Brutvogel vorliegt.
Ausgehend vom bestehenden Rechtsrahmen sowie vorliegender Ansätze zur Festlegung einer Signifikanzschwelle, wurde im Rahmen dieses Projektes geprüft, welche Aspekte bei der Setzung eines entsprechenden Schwellenwerts zu berücksichtigen sind, um ein angemessenes Schutzniveau für kollisionsgefährdete Arten, insbesondere den Rotmilan, zu wahren.