Zum Hauptinhalt springen

Fachstandards für naturverträgliche Planung von Windenergie im Wald

Auftraggeber:in : Bundeministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU), Projektträger Jülich (PtJ)
Auftragnehmer:in : Bosch & Partner GmbH 
Unterauftragnehmer:in : Büro für angewandte Ökologie und Forstplanung GmbH (BÖF), Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin (HTW), Becker Büttner Held
Bearbeitungszeitraum : 2012 bis 2015

Aufbauend auf einer umfassenden Analyse zum Stand des Wissens und praktischer Erfahrungen, sollen die zentralen Ansatzpunkte für Anforderungen und Standards für eine natur- und sozialverträgliche Nutzung der Windenergie im Wald identifiziert und Vorschläge für Standardsetzungen erarbeitet werden. Außerdem sollen die Inhalte der genannten Vorschläge zwischen den beteiligten Akteurs:innengruppen und Interessen abgestimmt werden. Die Erarbeitung und Abstimmung der Standards soll vor dem Hintergrund der möglichen Anwendung erfolgen, die sowohl die Standortsuche auf der Ebene der Regional- und Flächennutzungsplanung als auch die Detailplanung auf der Ebene der Bebauungsplanung und Genehmigung betrifft.

Im Rahmen der Umsetzung der Energiewende wächst die Notwendigkeit, weitere Flächen für die Nutzung der Windenergie zu ermitteln, um die formulierten Ausbauziele erfüllen zu können. Insbesondere in den südlichen Bundesländern rückt dabei die Nutzung von Standorten im Wald verstärkt in den Fokus.

Der Wald hat dabei neben seiner forstwirtschaftlichen Bedeutung eine besondere Funktion für die Erholungsnutzung, für den Natur- und Artenschutz sowie für den Boden- und Grundwasserschutz. Darüber hinaus ist der „Deutsche Wald“ besonders symbolbeladen und erfreut sich einer außergewöhnlichen öffentlichen Wertschätzung. Aus diesem Grund müssen bei der Flächen- und Standortsuche zugunsten der Windenergienutzung sowohl die ökologische und soziale als auch die besondere emotionale Dimension des Natur- und Landschaftsschutzes Berücksichtigung finden, um Akzeptanzkonflikte zu vermeiden.

Die aktuelle Planungs- und Genehmigungspraxis in den Bundesländern, insbesondere in Bezug auf Untersuchungs- und Prüfungsvorgaben sowie Vorgaben für bau- und betriebsbegleitende Monitorings, stellt sich aktuell als sehr heterogen dar. Vor diesem Hintergrund ist es notwendig – ähnlich wie bei der Offshore-Windenergienutzung – Untersuchungs- und Monitoringstandards zu formulieren, die in die Planungs- und Genehmigungsverfahren eingebunden werden können und so die Option eines einheitlicheren Umgangs mit den genannten Bereichen zu eröffnen.