Straßenverkehrsbedingten Nährstoffeinträgen in empfindliche Biotope
Auftraggeber:in : Bundesanstalt für Straßenwesen (BAST)
Auftragnehmer:in : Bosch & Partner GmbH in Kooperation mit FÖA Landschaftsplanung, Trier
Aufgabenstellung : Erstellung eines Leitfadens zum Umgang mit straßenverkehrsbedingten Nährstoffeinträgen in empfindliche Biotope im Rahmen von FFH-Verträglichkeitsprüfungen
Für die Beurteilung von Stickstoffeinträgen in FFH-Verträglichkeitsprüfungen hat sich nun auch in Deutschland der Maßstab der Critical Loads etablliert. Diesem Thema widmet sich der seit Dezember 2013 vorliegende F+E-Bericht, der die Ergebnisse des gleichnamigen F+E-Vorhabens der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) dokumentiert. Bearbeitet wurde das F+E-Vorhaben von der Bosch & Partner GmbH in Kooperation mit FÖA-Landschaftsplanung GmbH, Lohmeyer GmbH & Co. KG sowie ÖKO-DATA GmbH. Mitgewirkt haben das Büro AVENA GbR sowie das Büro für angewandte Ökologie und Forstplanung GmbH.
Untersuchung und Bewertung von straßenverkehrsbedingten Nährstoffeinträgen in empfindliche Biotope
Der F+E-Bericht enthält auf der einen Seite eine umfassende Darstellung der fachlichen und rechtlichen Grundlagen zu diesem Thema und auf der anderen Seite mit zahlreichen Experten diskutierte und abgestimmte Methodenvorschläge für die FFH-Verträglichkeitsprüfung zum Aus- und Neubau von Straßen. Zur Bestimmung der Empfindlichkeit von FFH-Lebensraumtypen und Anhang II-Arten wurden mit Hilfe des Einfachen Massenbilanz-Modells (SMB) gemäß anerkannter Standards des ICP Modelling & Mapping in Verknüpfung mit dem BERN-Modell der Firma ÖKO-DATA FFH-spezifische Critical Loads für Stickstoffeintrag berechnet. Im Ergebnis wurden Critical Loads für eine umfassende Liste von Standort-/Vegetationstypen, die für die in Deutschland vorkommenden FFH-Lebensraumtypen und Anhang II-Pflanzenarten repräsentativ sind, ermittelt. Weitere Methodenvorschläge beziehen sich auf die quantitative Bestimmung der Hintergrundbelastung und der vorhabensbezogenen Zusatzbelastung mit Stickstoffeinträgen, für die Bestimmung der Empfindlichkeit von FFH-Lebensraumtypen und Anhang II-Pflanzenarten gegenüber Stickstoffeintrag, für die Abgrenzung von irrelevanten und bagatellhaften Stickstoffeinträgen sowie für die Planung von Schadensbegrenzungs- und Kohärenzmaßnahmen.
Die im F+E-Bericht vorgeschlagenen Methodenansätze werden derzeit im Rahmen des FGSV-Arbeitskreises 2.12.2 "Stickstoff in der FFH-VP" in eine Leitfadenversion überführt. Der F+E-Bericht bildet auch eine wichtige Grundlage für die derzeit laufenden Arbeiten im LANA-LAI-Arbeitskreis "Stickstoff".
Dem Bericht liegt eine CD bei, die ein Software-Tool zur komfortableren Nutzung der vorliegenden Ergebnisse der Critical-Load-Ermittlung enthält.