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Planfeststellungsverfahren Vollausbau der Nordmainischen S-Bahn (Frankfurt - Hanau)

Deutsche Bahn

Auftraggeber:in : DB Netz AG, Frankfurt/Main
Auftragnehmer:in : Bosch & Partner GmbH
Aufgabenstellung : Erstellung aller relevanten Umweltunterlagen (UVS, LBP, ASB) für 3 Planfeststellungsabschnitte sowie umweltfachliche Verfahrensbegleitung und -beratung der Deutschen Bahn
Bearbeitungszeitraum : 2008

Die DB Netz AG plant den Vollausbau der Nordmainischen S-Bahn zwischen dem Anschluss an die Konstablerwache in Frankfurt am Main (Abzweig Grüne Straße) und Hanau Hbf. vor. Dazu ist über die gesamte Strecke ein 2-gleisiger Ausbau der bestehenden Gleisverbindung, der Bau von fünf oberirdischen S-Bahnstationen sowie der Neubau einer unterirdischen Streckenführung (2-gleisig) zwischen dem vorhandenen Abzweig "Grüne Straße" bis östlich des "Danziger Platzes" in Frankfurt Ost vorgesehen. Mit dem Vollausbau der nordmainischen Relation soll eine S-Bahn-Bedienung (S 7) der nordmainischen Strecke zwischen Frankfurt am Main Hanau Hbf. im 15-Minuten-Takt in der Hauptverkehrszeit erfolgen. Der bestehende Fern- und Güterverkehr soll dabei zukünftig auf den Parallelgleisen abgewickelt werden.

Das Gesamtvorhaben hat eine Länge von ca. 20 km und unterteilt sich in drei Planfeststellungsabschnitte, die entsprechend der Grenzen der betroffenen Städte/Gemeinden abgegrenzt sind:

  • Planfeststellungsabschnitt 1: Frankfurt
  • Planfeststellungsabschnitt 2: Maintal
  • Planfeststellungsabschnitt 3: Hanau.

Die Bosch & Partner GmbH ist von der Bahn für die komplette Umweltplanung im Rahmen der Vorbereitung und Durchführung der Planfeststellungsverfahren beauftragt worden. Dies umfasst die Erstellung einer abschnittsübergreifenden Umweltverträglichkeitsstudie sowie abschnittsbezogener landschaftspflegerischer Begleitpläne und Artenschutzbeiträge. Aufgrund mehrfacher Umplanungen und der langen Laufzeit des Vorhabens war eine mehrfache Aktualisierung der Unterlagen erforderlich. Dabei wurden auch zahlreiche Sonderuntersuchungen durchgeführt und in die UVS integriert:

  • Untersuchung zu den Auswirkungen auf historische Parkbereiche
  • Untersuchung zu den Auswirkungen einer mehrjährigen Grundwasserabsenkung im urbanen Raum aufgrund der erforderlichen Tunnelbaumaßnahmen
  • Ersatzwasserbeschaffungskonzept für den Fall einer Güterzug-Havarie im Wasserschutzgebiet
  • Planung zur Neuschaffung von Retentionsraum im Einzugsgebiet des Mains
  • Risikobewertung von Störfallrisiken aufgrund der Nähe zu Seveso-III-Anlagen
  • Verschattungswirkungen durch bis zu 6 m hohe Lärmschutzwände.

Hinzu kam die Bewertung der „klassischen“ Umweltfachthemen Schienenlärm, Baulärm, Gesamtlärm, Erschütterungen, Hydrogeologie, Altlasten, Entwässerung, Wasserrahmenrichtlinie. Bei den Umweltuntersuchungen war zudem zu beachten, dass die Lage innerhalb einer urbanen und suburbanen Stadtlandschaft eine spezifische Schwerpunktsetzung und Zielorientierung in den Schutzgütern erforderlich macht. Dies betrifft etwa den Bereich Landschafts- und Ortsbild oder den Bereich Lärmschutz und Gestaltung.

Die fachtechnische Begleitung der einzelnen Planfeststellungsverfahren war Teil des Auftrags. Dabei wurden Einwendungen und Stellungnahmen bearbeitet und mehrtägige Erörterungstermine sowie intensive Abstimmungen mit den betroffenen Kommunen durchgeführt. Die naturschutzrechtliche Kompensation kann aufgrund der Flächenknappheit im unmittelbaren Projektumfeld nur über externe Ausgleichsflächenpools sichergestellt werden.